Der Sinologe Prof. Dr. Thomas Heberer, Universität Duisburg-Essen, berichtet über eine besondere Thematik, welche die Menschen  in der Volksrepublik China in besonderem Maße betrifft:

„Soziales Kreditsystem in China: Überwachungs- oder Disziplinierungsinstrument?“

 

Neue Formen gesellschaftlicher Überwachung und technologischer Kontrolle in China wie das sog. „Soziale Kreditsystem“ werden auch in den internationalen Medien weit diskutiert. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob in China ein neuartiger Überwachungsstaat entsteht bzw. bereits entstanden ist. In seinem Vortrag setzt sich Thomas Heberer von einem anderen Blickwinkel mit dieser Frage auseinander. In den letzten Jahren bemüht sich der Parteistaat nach eigenen Angaben um eine „Zivilisierung“ der Menschen, um ihr Denken und Verhalten an den Modernisierungsprozess anzupassen. Eine neue Moralordnung soll geschaffen, die Menschen sollen diszipliniert werden, ein Prozess, der im Zuge von Modernisierungsprozessen auch in anderen Weltteilen stattgefunden hat und den der Historiker Gehard Oestreich als „Sozialdisziplinierung“ bezeichnet hat. Dieses Bemühen versucht Thomas Heberer in seinem Vortrag nachzuzeichnen und an aktuellen Beispielen zu verdeutlichen.“

Da es sich ganz offensichtlich um eine sehr komplexe, weitgesteckte Thematik handelt, könnte eine differenzierte Fortsetzung unter erweiterter Fragestellung im kommenden Jahr erfolgen.

Wir freuen uns, in Prof. Heberer einen besonderen Kenner der innenpolitischen Situation dieses Landes gefunden zu haben.

Diese Veranstaltung führen wir in Zusammenarbeit mit dem Bonner Konfuzius – Institut im „Haus an der Redoute“, Kurfürstenallee 1a, 53117 Bonn-Bad Godesberg  durch. Anmeldung erforderlich.